HUGO VALLAZZA - Farbe. Form. Natur.
Dauer: 11.06 - 11.09.2011
Künstler*innen: Hugo Vallazza
kuratiert von: Markus Klammer
In Zusammenarbeit mit: Ladinisches Kulturinstitut “Micurà de Rü”
Das Istitut Ladin Micura de Rü und Kunst Meran zeigen in diesem Sommer erstmals einem großen Publikum die Werke des Grödner Malers Hugo Vallazza:
Der früh verstorbene Künstler Hugo Vallazza (1955 – 1997) besetzt mit seinem stark von der Frage nach der Wahrheit in der Kunst geprägten Werk eine eigenständige und radikale Position, die zu einer Reflexion über die Zusammenhänge zwischen Lebensform, Naturwahrnehmung und Kunstbetrachtung auffordert.
Mit der Reduktion und Konzentration auf das Einfache und Elementare in dieser Malerei ist zugleich die Aufforderung an den Betrachter verbunden, sich mit geistigen Erfahrungen der Anspruchslosigkeit, der Leere und des Nichts auseinanderzusetzen.
Im Unterschied zur Malerei verwandter Gruppen und künstlerischer Strömungen wie Zero, Minimal Art oder abstrakter Expressionismus erhebt dieses Werk keinen explizit neuen ästhetischen oder autonomen Anspruch, sondern ist das Dokument einer geistigen Existenz.
Zu dieser Ästhetik der Verweigerung gehört auch der bewusste Verzicht auf eine Rahmung der Bilder, die ja nicht wie "Kunst", die man kaufen soll, aussehen wollen, sondern wie ein Zustand, wie Farbe oder einfach Materie auf einem Blatt Papier oder auf einer auf einem Keilrahmen seitlich aufgenagelten Leinwand. Demnach finden sich in diesem Werk auch Bezüge zur Anti-Form-Kunst, zur Konzeptkunst und Minimal Art.
Das Werk stellt im internationalen Kontext der abstrakten Malerei seit den 1970er-Jahren eine herausragende Neuentdeckung dar und zeigt eine bemerkenswerte Perspektive auf.
Hugo Vallazza ist nicht nur im bildnerischen Umgang mit Farbe und Form einen provokanten Weg gegangen, er hat parallel dazu in seinen schriftlichen Aufzeichnungen das künstlerische Tun analytisch und sprachlich pointiert begleitet.
Die Ausstellung umfasst etwa 30 Arbeiten auf Leinwand, 30 Arbeiten auf Papier und Zeichnungen sowie Texte wie das Notizbuch Vallazzas – dieses gibt einen aufschlussreichen Einblick in dessen geistige und theoretische Grundlagenarbeit.