Luigi Bartolini
Dauer: 21.03 - 18.05.2003
Künstler*innen: Luigi Bartolini
kuratiert von: Pier Luigi Siena
Luigi Bartolini (Cupramontana/Marken 1892 – Rom 1963)
Bekannt ist Bartolini durch die Verfilmung seines Romans “Ladri di biciclette” (1946), von Vittorio De Sica und Cesare Zavattini 1948 verfilmt.
Der Künstler verbringt seine vielfältigen Studienjahre in Rom, Siena und Florenz. Er besucht dort Universitätskurse an der medizinischen und literarischen Fakultät und widmet sich 1907 an den jeweiligen Akademien der bildenden Künste verstärkt dem Studium der Grafik.
1914 nimmt er als Offizier der Artillerie am I Weltkrieg teil und ist dann als Maler, Lehrer, Radierer und Literat in verschiedenen italienischen, nordafrikanischen und österreichischen Städten tätig..
Am 22. Mai 1933 wird Bartolini aufgrund seiner antifaschistischen Haltung nach Montefusco (Avellino) und wenig später nach Meran verbannt, wo er als Zeichenlehrer tätig war.
Der vierzigjährige Bartolini ist bei seiner Ankunft in Meran bereits als Radierer und Schriftsteller bekannt. Er selbst bezeichnet seine Meraner-Jahre als eine Zeit an der Grenze und im Exil, auch wenn im Nachhinein betrachtet, gerade diese künstlerische Periode als eine seiner fruchtbarsten gilt. Es entstehen an die 300 Radierungen, einige Ölbilder und literarische Werke, deren primäre Inspiration die intensive Liebesbeziehung des Künstlers mit Anna Pichler ist, und diesen Arbeiten eine einzigartige Stimmung zwischen neorealistischer Beschreibung und romantischer Lyrik verleiht.
Die Ausstellung: „Luigi Bartolini – Die Meraner - Jahre“ zeigt die Künstlerpersönlichkeit Bartolini in seinen vielfältigen Facetten: den Grafiker, Maler und Schriftsteller, der seiner künstlerischen Unabhängigkeit treu bleibt, nicht ohne polemisch zu meinen: „Man weiß, dass ich nicht viel gemacht habe; und ich habe rund ein Dutzend Radierungen gestochen – die, wie alle meinen, nun bleiben werden. Aber, um schlechtes Honorar und Überheblichkeit in Rechnung zu stellen, erkläre ich, dass ich, um zwölf gute zu stechen, dreihundert, vierhundert schlechte gestochen habe (...). Ich habe mehr Zinkplatten verbraucht als ein Sarghersteller zum Auskleiden seiner Särge.“
Die von Piero Siena kuratierte Ausstellung zeigt eine reiche Auswahl dieser in Meran entstandenen Werke. Hinzu kommen die Begegnung mit Zeitzeugen wie Mary de Rachewitz und Rina Riva, eine damalige Schülerin von Bartolini, eine Lesung aus seinem Roman „Vita di Anna Stickler“ und die Vorführung des Films „Ladri di biciclette“