RESSENTIMENT / RISENTIMENTO
Künstler*innen: Teodora Axente, Francesca Grilli, Massimo Grimaldi, Klara Lidén, Christian Niccoli, Riccardo Previdi, Liesl Raff, Monika Sosnowska, Barbara Tavella, Wolfgang Tillmans, Beatrice Volpi, Raul Walch, Gernot Wieland
kuratiert von: Christiane Rekade
Der Begriff Ressentiment (vom französischen ressentir – empfinden, verspüren) beschreibt ein zeitlich andauerndes Gefühl, das wiederkehrt, eine Art im Verborgenen nagender Groll. Der Duden definiert das Ressentiment als eine „auf Vorurteilen, einem Gefühl der Unterlegenheit, Neid o. Ä. beruhende, gefühlsmäßige, oft unbewusste Abneigung.
Ressentiment ist ein Gefühlszustand, der wie wenige andere unsere Gegenwart charakterisiert. Es ist nicht nur eine persönliche Empfindung, sondern beschreibt immer mehr auch eine gesellschaftliche Befindlichkeit und eine politische Strategie mit großer Kraft und Dynamik.
In der ersten Ausstellung 2020 geht KUNST MERAN MERANO ARTE diesem Gefühl, seinen Untiefen und Windungen nach – sowohl in der persönlichen Wahrnehmung einzelner Menschen als auch in politischer und gesellschaftlicher Sicht.
Ausgehend von ihren unterschiedlichen Ansätzen und Perspektiven stellen sich dreizehn internationale Künstler*innen der Auseinandersetzung mit dieser Thematik: Teodora Axente, Francesca Grilli, Massimo Grimaldi, Klara Lidén, Christian Niccoli, Riccardo Previdi, Liesl Raff, Monika Sosnowska, Barbara Tavella, Wolfgang Tillmans, Beatrice Volpi, Raul Walch und Gernot Wieland.
Ausgangspunkt des Projekts bildet die von Aldo Mazza initierte Reihe „Zeitworte - Parole del Tempo“. Der Verlag Alpha Beta hat 2019 zehn zeitgenössische Autor*innen (5 in italienischer und 5 in deutscher Sprache) mit Erzählungen zum Thema Ressentiment beauftragt. 2020 werden diese Texte in die jeweils andere Sprache übersetzt publiziert. Das Ensemble Conductus unter der Leitung von Marcello Fera wird sein jährliches Festival „Sonora“ unter das Thema Ressentiment stellen und sowohl Neuproduktionen als auch speziell zum Thema zusammengestellte Konzerte präsentieren. Gemeinsame Veranstaltungen und genreübergreifende Projekte sind geplant.
Die Ausstellung bei Kunst Meran Merano Arte möchte diesem Gefühl, seinen Untiefen und Windungen nachgehen – sowohl in der persönlichen Wahrnehmung einzelner Menschen als auch in politischer und gesellschaftlicher Sicht. Welche Formen / Ausdrücke nimmt dieses Gefühl an? Was sind mögliche künstlerische Haltungen dazu? Die Ausstellung möchte aber auch, von einer anderen Perspektive auf dieses „vergiftende“ Gefühl schauen und Alternativen zur Endlosschleife des Ressentiments suchen.
Der Beitrag von Francesca Grilli entsteht in Zusammenarbeit mit artVerona/ Level Zero 2019.