MenschenBilder 2017
Auch im dritten Jahr war es möglich, renommierte Bildhauer für das Projekt zu begeistern. Die Persönlichkeiten, die nun stellvertretend für viele Meraner an der Passerpromenade geehrt werden, wurden über eine Volksbefragung und mit Beschluss der Gemeine festgelegt. Die Kuratoren hat sich, sobald die Persönlichkeiten feststanden, auf den Weg gemacht, die entsprechenden Künstler und Künstlerinnen einzuladen. Alle Künstler haben positiv auf diese Einladung reagiert und so waren im August bereits alle Negativ-Modelle beim Bronze-Gießer in Verona.
Sissi (Danila Olivieri), ist eine Künstlerin, die in Bologna und London arbeitet.
Sie hat die Büste für den Regisseur und Experimentalfilmer Bruno Jori gestaltet. Jori hat als Autodidakt viele Kursfilme und Spielfilme gedreht und 1966 den Beginn der RAI Bozen mitgestaltet.
Mimmo Paladino ist der wichtigste Vertreter der Transavanguardia, einer italienischen Stilrichtung, die von Achille Bonito Oliva in den 60er Jahren betreut wurde. Er hat die Bronze von Franz J. Lenhart gestaltet. Lenhart war österreichischer Abstammung. Er kam 1922 nach Meran. Beruflich hat er sich vor allem mit Werbegrafik beschäftigt.
Der Künstler Michael Fliri, ein Südtiroler, der zur Zeit in Wien arbeitet, war von der Persönlichkeit Natalia Pravosudovič angetan. Die Russische Komponistin und Schönbergschülerin kam 1933 zur Kur nach Meran und ist bis zu ihrem Lebensende dort verblieben.
Das Schicksal von Gina Thusek Klaber ähnelt jenem der Russin. Thusek konnte als Saatenlose nicht mehr über die Grenze der Tschechoslovakei und so blieb auch sie bis zu ihrem Tod in Meran. Francis Uprichard, eine Neuseeländische Bildhauerin, die in London lebt, mit Bezug zu Meran, hat ihre Bronze gestaltet.
Arnold M. Dall’O schließt das Projekt mit einer kleinen Broschüre ab, mit Fotos der Büsten von Ulrich Egger (Fotograf und Künstler) und Texten unterschiedlicher Autoren:
Bianca Marabini Zoeggeler (Natalia Pravosudovič), Rosanna Pruccoli (Bruno Jori), Karin Dalla Torre (Gina Thusek Klaber) und Patrick Gasser (Franz Lenhart).
MenschenBilder 2016
Erneut haben drei zeitgenössische Künstlerinnen und Künstler die Herausforderung angenommen, für das Projekt MenschenBilder verdienten Meraner Persönlichkeiten mit ihrer künstlerischen Handschrift ein Denkmal zu setzen.
Der britische Künstler Tony Cragg konzipierte für den Politiker und Vater der Südtirol-Autonomie Silvius Magnago (1914-2010) eine Erinnerungsbüste aus Bronze. Das plastische Porträt von Piero Richard (1899-1967), Unternehmer und Förderer des Pferderennplatzes in Meran, wurde von der Südtiroler Künstlerin Wil-ma Kammerer in Edelstahl umgesetzt. Für ein MenschenBild von Rina Riva (1922-2010), Künstlerin und Meisterin der experimentellen Druckgrafik, konnte der Grödner Bildhauer Walter Moroder gewonnen werden. Das Projekt MenschenBilder entlang der Passerpromenade – einem grünen und stillen Teil Merans – soll eine Galerie unter freiem Himmel gesäumt von diesen Skulpturen werden. Es ist als eine wachsende Freilicht-Galerie für die Meraner Bürgerinnen und Bürger sowie für die Gäste der Stadt angelegt.
Jede Gemeinschaft wird geprägt von Menschen, die mit ihrer Persönlichkeit dazu beitragen, dass diese kulturell gestärkt und intellektuell bereichert wird.
Die Erinnerung an Menschen, die einer Gesellschaft in besonderer Weise Impulse gegeben haben, ist in einer Zeit zunehmender Individualisierung besonders wertvoll. Das Projekt MenschenBilder greift das Thema der plastischen Darstellung eines Menschen auf, erweitert jedoch diesen Begriff hin zur freien Interpretation mit den Ausdrucksmitteln der zeitgenössischen Kunst. Diese Arbeiten sind Erinnerungsstützen und Sinnbild für Menschen und brechen bewusst mit der klassischen Abbildung von Persönlichkeiten.
Die MenschenBilder sollen Meran langfristig bereichern, Impulsgeber sein und Erinnerungslücken schließen. Darüber hinaus möchten sie für kommende Generationen ein Ansporn sein, Meran und seine Umgebung als kulturellen Schmelztiegel wahrzunehmen und weiter zu entwickeln. Kunst nimmt in diesem Kontext den Stellenwert der Bewahrung des regionalen kulturellen Gedächtnisses ein.
Die drei neuen Büsten erweitern die Freilicht-Galerie, die im April 2015 mit den MenschenBildern von Emma Hellenstainer, Franz Kafka und Antonio Manfredi eröffnet wurde. Stephan Balkenhol porträtierte Emma Hellenstainer, die Tourismus-Pionierin für Meran und ganz Südtirol. Urs Lüthi modellierte zu Ehren des Schriftstellers Franz Kafkas ein kafkaeskes Selbstportrait in einem Zustand der Verwandlung. Kafka hatte sich 1920 wegen eines Lungenleidens einige Wochen in Meran aufgehalten. Der Grödner Bildhauer Aron Demetz hat dem Dichter, Maler und Wahl-Meraner Antonio Manfredi in weißem Marmor ein Denkmal gesetzt.
Vier weitere Skulpturen sollen die Freilicht-Galerie in den kommenden Jahren komplettieren.
Zu den neuen MenschenBildern erscheint ein kleines Begleitbuch mit Texten von Philipp Achammer (Silvius Magnano), Rosanna Pruccoli (Piero Richard) und Enzo Di Martino (Rina Riva).
MenschenBillder 2015
Das über mehrere Jahre angedachte Projekt "MenschenBilder" greift das Thema der plastischen Darstellung eines Menschen auf, erweitert jedoch diesen Begriff hin zur freien Interpretation
mit den Ausdrucksmitteln der zeitgenösschischer Kunst. Diese Arbeiten werden Erinnerungs(doppel)punkt, ein Sinnbild für Menschen und brechen bewusst mit der klassischen Abbildung von Persöhnlichkeiten.
Das Projekt "MenschenBilder" entlang der Passerpromenade – einem intimen, grünen und stillen Teil Merans – soll eine Galerie unter freiem Himmel gesäumt von diesen Erinnerungspunkten werden.
Gemeinsam mit verschiedenen Institutionen der Stadt Meran wurden die ersten drei Persölichkeiten ausgewählt.
Es handelt sich dabei um:
Emma Hellensteiner (1817–1904), Pionierin des Tiroler Hotelwesens
Antonio Manfredi (1912–2001), Dichter und Maler
Franz Kafka (1883–1924), Schriftsteller
Für die Verwirklichung dieser ersten MenschenBilder konnten drei Künstler gewonnen werden:
Stefan Balkenhol (D) – Hellenstainer
Aron Demetz (I) – Manfredi
Urs Lüthi (CH) – Kafka
Das Projekt MenschenBilder soll Meran langfristig bereichern, Impulsgeber sein, Erinnerungslücken schließen.
Darüberhinaus möchte es für kommende Generationen ein Ansporn sein, Meran und seine Umgebung als kulturellen Schmelztiegel wahrzunehmen und weiter zu entwickeln. Kunst nimmt in diesem Kontext den Stellenwert der Wahrung des regionalen kulturellen Gedächtnisses ein.
Idee und Konzept: Arnold Mario Dall’O
Koordination: Kunst Meran (Herta Torggler)
Im Auftrag der Gemeinde Meran