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AEQUARE – THE FUTURE THAT NEVER WAS (2023), directed by Sammy Baloji

17.07.2024, 20:30 Uhr

Im Rahmen der Ausstellung Die Insubrische Linie: Artists talk & Filmvorführung
Aequare. The Future That Never Was (2023)
von Sammy Baloji

Anlässlich der Ausstellung Die Insubrische Linie findet bei Kunst Meran ein Programm zu Performances und Künstlerfilmen statt. Am 17. Juli um 20:30 Uhr wird der Film Aequare. The Future That Never Was (2023) unter der Regie von Sammy Baloji, der die Anerkennung „Besondere Erwähnung“ bei der Architekturbiennale Venedig 2023 erhielt, gezeigt.

Im Anschluss an den Film sprechen die Kurator*innen der Ausstellung, Lucrezia Cippitelli und Simone Frangi, gemeinsam mit Sammy Baloji über seine künstlerische Praxis mit Blick auf die in der Ausstellung behandelten Themen. Filippo Contatore (Curatorial office) wird die noch folgenden Termine des Public Programs im Rahmen der Ausstellung vorstellen.

Sammy Baloji ist ein Chronist seiner Zeit, dessen Arbeiten eine unverzichtbare Perspektive auf die postkoloniale Realität bieten. Geboren in der Demokratischen Republik Kongo (früher Belgisch-Kongo und Zaire) ist sein Werk durchdrungen von einer tiefen Auseinandersetzung mit dem Erbe des Kolonialismus, das er durch eindrucksvolle Bildkompositionen und eine sorgfältige Auswahl historischer Materialien kritisch reflektiert. Durch die Verwendung von Fotografie, Video und Mixed-Media-Installationen bringt Baloji die oft verdrängten Geschichten des Kolonialismus und seiner anhaltenden Auswirkungen ans Licht. In Serien wie Mémoire (2006) und Congo Far West (2011) nutzt er historische Fotografien und kombiniert sie mit modernen Aufnahmen, um die Kontinuitäten und Diskrepanzen zwischen den Jahrzehnten aufzuzeigen. Im Fokus stehen dabei Fragen zur Identität, Sozialgeschichte, Wirtschaftsimperialismus und Erinnerungskultur.

Auch im Film Aequare. The Future That Never Was (2023), stellt Sammy Baloji historisches Filmmaterial aus den Jahren 1943 bis 1957 zeitgenössischen Bildern – desselben Ortes – gegenüber. Auf diese Weise verdeutlicht er, wie sich die Präsenz des kolonialen Erbes in der Gegenwart manifestiert.

Im Fokus steht dabei insbesondere die durch das National Institute for the Belgian Congo (INÉAC) und somit durch den Kolonialismus verursachte ökologische Zerstörung: Das Forschungsinstitut wurde von 1933 bis 1962 unter der belgischen Kolonialherrschaft entlang des Flusses Kongo in der Region Yangambi zur experimentellen Erforschung von Agrarinnovationen und -politik und zur Optimierung der Landwirtschaft und des Bergbaus betrieben. Der Film regt dazu an, die Komplexität der kolonialen Geschichte nicht zu vergessen, sondern ihre Auswirkungen auf heutige Gesellschaften als integralen Bestandteil unserer Gegenwart zu verstehen und daraus eine gerechtere Zukunft zu gestalten.

Sammy Baloji lebt und arbeitet in Lubumbashi, DRK, und Brüssel, Belgien.

Aequare. The Future That Never Was, 2023
Sammy Baloji - Studio Twenty Nine
Courtesy Sammy Baloji und Imane Farès Gallery
Französische Originalfassung mit englischen Untertiteln
Dauer: 21' 04''
Das Gespräch findet in englischer Sprache statt
Freier Eintritt

In Zusammenarbeit mit Centrale Fies

 

Sammy Baloji, Aequare: The future that never was, 21’04, (Courtesy Sammy Baloji and Imane Farès gallery)